Kleinlüder, Germany - Polarsteps
What an amazing and hot early summer day. Incredible nature views and at the end; I stranded on a little farm. Judith and her family welcomed me with open arms. They live up on the mountain with some animals and it s just a dream. Here I could stay ..... my little farm .... Thanks a lot for offering me your couch :-)
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Oh mein Gott. Mir fehlen wirklich die Worte, um die unfassbare Schönheit unserer Natur und unserer Wälder zu beschreiben. Heute lief ich durch einen Märchenwald. Jede Ecke war schöner als die andere. Irgendwo traf ich auf ein altes Forsthaus, das einen wunderschönen Garten hatte. Es gab auch ein Gehege mit Enten und Gänsen und allerlei Vögeln. Die Frau, die da arbeitete, kam mit mir ins Gespräch und sie erzählte mir vom Fuchs, der sich ab und an auch eine Gans ganz holen würde. Sie sah das aber sehr locker. „Wir leben inmitten der Natur und müssen dafür auch unseren Anteil abgeben. Der Fuchs muss leben wir müssen leben, also ist es okay, wenn er sich ab und an eine Gans holt“. Zu meiner Überraschung erzählte sie mir auch, dass das nicht so oft vorkommen würde. Ich dachte, wenn sich der Fuchs daran gewöhnt hat, dann würde er jede Woche auftauchen und sich ein Tier holen. Das macht er aber wohl nicht. Und auf ihrem riesigen Grundstück hatte sie auch einen Mähroboter laufen, dessen Name war: kleiner Idiot. Und dann ging es weiter durch den Wald über Täler, über Hügel, bis ich irgendwann in Kleinlüder angekommen bin. Ich wusste, dass es zu Judith, die mich eingeladen hat eine Nacht bei ihnen zu verbringen, nur noch wenige Kilometer waren, vielleicht 5 oder 7 km. Mein gps konnte aber die Adresse nicht finden. Deshalb habe ich im Dorf rumgefragt und dann erzählten mir die Leute, dass es sich dabei nur um den Aussiedlerhof dort oben auf dem Berg handeln könnte. „Wo auf dem Berg“, fragte ich. Und sie zeigten auf einen wirklich hohen Berg und in der großen Entfernung konnte ich auch ein Haus entdecken. Daraufhin habe ich Judith angerufen und nachgefragt und sie bestätigte, dass das ihr Haus ist. Wir hatten 17 Uhr nachmittags. Und ich schaute in die Ferne und ich konnte sehen und ich wusste, dass ich dafür mindestens drei Stunden benötigen würde, wenn nicht sogar vier, weil es wirklich steil nach oben gegangen ist. Und während ich noch so überlegte was ich ihr sagen soll, um wie viel Uhr ich ankommen würde, fragte sie: „Soll ich dich abholen, ich habe einen Hänger?“ Ganz ehrlich, mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen und an dieser Stelle musste ich einfach sagen: „ ja bitte hol mich ab“. Ich möchte zwar alles laufen aber es gibt wirklich Momente im Leben, da geht das einfach nicht, oder es geht nur mit einem unfassbar großen Zeitaufwand und ja das war jetzt wirklich ein bisschen viel. Also holte sie mich ab und ich war so perplex, als wir da oben ankamen. Ich befand mich im Himmel, im Paradies, es ist ein Geschenk Gottes, es ist ein so großes Glück wenn Menschen so leben können, auch wenn es wirklich anstrengend ist und viele Herausforderungen hat. Einkaufen, Schulweg, Einsamkeit und vieles mehr. Ein Aussiedlerhof aus dem 17. Jahrhundert, in dem der Hausherr auch geboren wurde aufgewachsen ist. In seiner Kindheit, der Mann war um die 30, gab es weder Strom noch heiß Wasser und da leben sie nun mit ihren drei kleinen Jungs, die ihren eigenen Wald haben, die in der Hütte, die der Vater schon gebaut hat, spielen und die einfach im Abenteuerland mit Blick über ihr Reich, aufwachsen können. Es gibt dort wunderschöne Stallhasen und die Kinder werden sehr naturnah erzogen. Die Kinder lernen, wenn ihr Fleisch essen wollt, dann müsst ihr auch in der Lage sein die Tiere selbst zu halten, groß zu ziehen und zu schlachten. Damit haben die drei Jungs ganz offensichtlich kein Problem. Erklärte mir der Jüngste doch gleich nach Ankunft: „die Häsin bekommt bald ihre die hat Junge und dann dauert es ungefähr sechs oder acht Wochen und dann kommt sie in den Topf“. Dabei rieb er sich die Hände und leckte seine Lippen. Ich war richtig schockiert, weil kleine Kinder lieben doch Häschen und wollen sie lieber streicheln und mir wurde beim Anblick der Hasen ganz warm ums. Herz, doch Magenknurren gehörte jetzt nicht zu meinen Gefühlen. Aber die Rasselbande sah die Hasen schon in der Rotweinsoße schmoren. Und natürlich ist das bestimmt saulecker Diesen außergewöhnlich tollen Abend ließen wir an einem großen Lagerfeuer ausklingen. Ich glaube, dass dieser Hof definitiv ein Highlight auf meiner Wanderung um die Welt bleibt und mir immer gut in Erinnerung bleiben wird, vielen Dank Euch Fünf, für Eure Gastfreundschaft und dass ihr mit mir euer Paradies für einen Tag geteilt habt.
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MarioDieringer
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TREES of MEMORY 2018 - ?
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Kleinlüder