Gasthaus Laubacher Wald, Germany - Polarsteps

Heute bin ich quer durch den Vogelsberg gelaufen. Eine wirklich sehr schöne Strecke, aber mit sehr zurückhaltenden Menschen. Die Menschen in den Dörfern sagen einfach nicht Guten Tag, sie fragen nicht wo man herkommt, wo man hin will, sie wollen nichts wissen, sie möchten einfach nur in Ruhe gelassen werden. Zudem behandeln sie mich wie einen Landstreicher. Dieses Verhalten empfinde ich wirklich als arschig und unfreundlich und das hat auch nichts mit Gastfreundlichkeit zu tun. Als ich den Berg runter kam, ein paar Kilometer vor Laubach, befand ich mich plötzlich in einem Friedwald. Der war wirklich wunderschön, weil es viele sehr alte Bäume gab. Es handelte sich dabei um einen Buchenwald der eine tiefe Ruhe und ein spürbaren Frieden ausstrahlte, den ich für solch einen Platz mehr als angemessen finde. Aber ich war überrascht, dass ein Wald, eine solche ausstrahlung haben kann. Ich dachte mir, wenn ich mich beerdigen lassen wollte, dann würde ich mir diesen Platz aussuchen. Aber ich möchte ja eine Seebestattung haben und ich möchte, dass meine Asche mit den Meeresströmen einfach auch in Zukunft, weiterhin um die Welt reisen kann und das macht, was ich zu Lebzeiten immer gemacht habe. Außerdem können dann Freunde und Bekannte immer dann, wenn sie am Meer sind, einfach eine Blume oder nein, besser noch, ein Wiener Würstchen, für mich ins Meer schmeißen, quasi als Gruß. In Laubach war ich sehr überrascht, weil es gab ein kleines Schloss und eine historische Dorfmitte, die sehr schön sehr gut und sehr gut erhalten war. Ich hatte noch nie zuvor von diesem Ort gehört. Es machte wirklich Spaß, durch zu laufen. In einem kleinen Kaffee habe ich mir dann einen Kaffee und ein Kuchen gegönnt. Und dort musste ich mich dann leider sehr ärgern. Die Besitzerin tauschte sich nämlich mit einem anderen Gast aus, als sie das Banner auf meinem Wanderwagen gesehen hat. Sie las kurz „ich laufe um die Welt“, dann winkte sie mit der Hand ab und rief dem Mann zu. „Jaja, ich laufe um die Welt. Das muss man sich ja auch erstmal leisten können. Ich laufe um die Welt da hätte mir ja meine Familie etwas erzählt, wenn ich einfach los gelaufen wäre und es hat sie auch überhaupt nicht interessiert, dass ich auf der Terrasse saß. Am liebsten hätte ich hier den Kaffee ins Gesicht geschüttet. Ich war wirklich wütend. Ich war wütend, weil sie noch nicht einmal zu Ende gelesen hat und weil sie nicht gefragt hat, weshalb ich das mache. Und ich war sauer, weil sie so einen Neid und eine Mißgunst an den Tag legte. Nicht überraschend für mich aber eben total unangepasst. Selbst wenn ich Millionen hätte, dann würde es sie immer noch nichts angehen. Am Abend fand ich mitten im Wald einen Platz für meine Hängematte und das war richtig toll . Das Problem war nur: es war kalt in der Nacht. Und in der Hängematte wird es dann wirklich sehr kalt, weil einen die kalte Luft von unten, von oben, von der Seite regelrecht umspült und man auch im dicken Mumienschlafsack einen kalten Rücken bekommt und dann auch irgendwann Nierenschmerzen hat. Das ist wirklich nicht gut. Vielleicht wird es besser, wenn ich eine Rettungsfolie drunter lege. Möglicherweise könnte das dann die Kälte abfangen . Das muss ich einfach mal probieren. -------------------------------------------------------------------------------- All day long I walked through the forest. First up to 750 meters but this wasn't hard as it went very moderate up the hill. And then all the way down, which was so beautiful. I found then a place, deep in the forest for my hammock. At night, it was a bit cold. The problem with a hammock is that there is no isolation you are laying on. So it gets pretty cold in your back. But I love to sleep in it.
  1. MarioDieringer
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