Krabi, Thailand - Polarsteps
Der Zustand der Übelkeit hat sich deutlich verbessert und mein Körper musste sich wieder bewegen. Ein Ziel das für mich unbedingt besucht werden musste war der berühmte Tiger Cave Temple über den Bergen von Krabi. 1237 Stufen zum Glück lagen vor mir. Für meinen Kreislauf eine Zumutung, für meinen Kopf eine Herausforderung und Belohnung zugleich.
Die Anfahrt von Ao Nang dauerte mit dem Roller ungefähr 30 Minuten wenn man sich nicht verfuhr und den Linksverkehr beherrschte. Für mich war es nicht die erste Fahrt in Asien, Sri Lanka war deutlich anspruchsvoller was den Straßenverkehr anging und somit kein Problem für mich. Bei der Einfahrt zum großen Gelände des Tempels, welches sich bereits am Fuße des Berges befand, musste ich das erste Mal den Roller abstellen. Der Erste Elefant kreuzte die Straße und trottete mit seinem Herren die Straße entlang, als wäre er ein normaler Fußgänger. Der Elefant besaß noch seine Stoßzähne und hauchte einem durch die stattliche Größe schnell Respekt ein. Ich hätte ihn natürlich gerne im grünen der Bäume fotografiert, zum umdrehen blieb jedoch keine Zeit, die Sonne wollte bald Feierabend machen und ich hatte noch einen langen Weg vor mir. Okay vielleicht auch über mir! Der Weg führte über steile Treppen den Berg hinauf. Die Anzahl der Stufen machte mir keine große Angst, höchstens mein Kreislauf der sich noch nicht wieder vollständig regeneriert hatte. Doch nach der ersten Kurve verwandelten sich die Stufen in gefühlt unüberwindbare Mauern aus Stein. Schon nach 5 Minuten zwang mich mein Kreislauf zu einer Pause und ich öffnete die Wasserflasche, die ich tief aus meinem Rucksack graben musste. An der Außentasche wäre sie nicht lange in meinem Besitz gewesen sonder der erste Affe würde seinen Durst stillen und ich leer ausgehen. Einige Touristen krabbelten schon auf allen Vieren hinauf und lieferten mir ein lustiges Bild. Die Treppenstufen führten immer höher hinauf, die Aussicht wurde nach jeder Kurve schöner und weiter. Der Schweiß bahnte sich den schnellsten Weg aus meinen Poren, als würde ich in der Sauna sitzen und auf den nächsten Aufguss warten. Die Aussicht am Gipfel entschädigte mich sofort für den anstrengenden Aufstieg. Die Sicht reichte trotz des aufziehenden Gewitters kilometerweit bis an die Küste. Es dämmerte bereits und die Sonne versank langsam am Horizont. Kurz vor Sonnenuntergang erreichte ich mit zitternden Beinen meinen Roller und machte mich auf den Heimweg durch die Nacht.
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